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GPU Mining - Teil 5 - Mining-Pools

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Auswahl von Mining-Pools

In einem Mining-Pool schließt du dich mit vielen anderen Minern zusammen, um gemeinsam Blöcke zu finden und die Rewards nach Anteil zu teilen. Die Wahl des richtigen Pools beeinflusst maßgeblich deine Einnahmen (Gebühren) und die Stabilität der Auszahlungen. Worauf solltest du achten?

Kriterien für einen guten Mining-Pool

  • Gebühren (Fee): Pools verlangen i.d.R. 0,5–2% vom Ertrag als Gebühr. Suche nach einem Pool mit niedriger Fee, aber achte auch auf Zuverlässigkeit. Manchmal sind Pools mit 0% Fee Lockangebote oder kompensieren woanders. Ein Pool wie Hiveon wirbt z.B. mit 0% Transaktionsgebühr und stabiler Performance. Wichtig ist auch, ob bei Auszahlungen eine zusätzliche Netzwerkgebühr abgezogen wird (manche Pools zahlen z.B. die TX-Fee aus der Poolgebühr, bei anderen trägt der Miner diese Kosten).

  • Größe und Hashrate des Pools: Ein großer Pool findet häufiger Blöcke, was zu konstanteren Auszahlungen führt (statistisch). Ein sehr kleiner Pool kann Pechsträhnen haben, wo lange kein Block gefunden wird. Für Einsteiger ist meist ein mittelgroßer bis großer Pool die beste Wahl, um regelmäßig Rewards zu erhalten. Allerdings: Wenn der Pool zu groß ist (dominanter Anteil am Netzwerk), kann es zentralisierend wirken – aus Idealsicht ist es gut, die Hashrate zu verteilen. Im Ethereum-Classic-Netzwerk gibt es z.B. mehrere große Pools, du kannst einen auswählen, der gut zu deinem Standort passt (siehe Latenz).

  • Server-Standort und Latenz: Idealerweise hat der Pool Server in deiner Nähe (Europa, USA, Asien...). Je niedriger der Ping, desto geringer die „Stale Shares“ (verspätete Einsendungen). Viele Pools haben globale Server – z.B. 2Miners betreibt Server in Europa, USA, Asien. Prüfe in der Pool-Doku, welche URL du für deinen Kontinent nutzt. Die Latenz ist aber bei unter 100ms meist kein großes Problem beim GPU-Mining.

  • Auszahlungsmodus und -häufigkeit: Gängig sind PPLNS (Pay Per Last N Shares) oder PPS (Pay Per Share) Pools. Für uns ist das nicht so kritisch – PPLNS belohnt langfristiges Mitminen, PPS zahlt fix pro Share, aber hat oft höhere Gebühren. Wichtig: Die Auszahlungsgrenze. Viele Pools haben ein Minimum (z.B. 0.1 ETC oder 100 KAS), ab dem sie an dein Wallet überweisen. Einsteiger mit kleiner Hashrate sollten einen Pool mit niedrigem Minimum wählen, sonst dauert es ewig bis zur ersten Auszahlung. Beispiel: Kaspa-Pools wie WoolyPooly haben z.B. 100 KAS als Schwelle, was mit einer einzelnen GPU vielleicht in ein paar Tagen erreicht ist – ok. Ethereum Classic Pools haben oft ~0.1 ETC Minimum. Manchmal kann man das einstellen. Außerdem: Wie oft wird ausgezahlt? Manche Pools zahlen mehrmals täglich (z.B. alle 2h bei 2Miners sobald Schwellwert erreicht), andere einmal am Tag. Für Planbarkeit sind häufigere Auszahlungen besser.

  • Stabilität, Support & Funktionen: Ein guter Pool hat wenig Downtime und transparente Informationen (z.B. eine Webseite mit aktuellen Stats, Mining-Anleitung, Hilfe-Seite). Bonuspunkte für Features: manche bieten Telegram/Email-Benachrichtigungen, wenn der Rig ausfällt oder ein Block gefunden wurde. Große Pools haben oft einen Support via Discord/Telegram, wo man Fragen stellen kann. Schau auch auf die Reputation in der Community – wird der Pool gelobt? (z.B. 2Miners wird häufig empfohlen wegen guter Nutzeroberfläche und zuverlässiger Auszahlungen). Vermeide brandneue Pools ohne Track Record oder solche, die wesentlich höhere Orphan/Invalid-Rate haben (schwer zu prüfen, aber Community-Feedback hilft).

Beispiel-Pools für Kaspa und Ethereum Classic

Um konkret zu werden, hier einige bekannte Pools für unsere Beispiel-Coins:

  • Kaspa (KAS): Die Kaspa-Community listet aktuell über ein Dutzend Pools. Beliebt sind z.B. WoolyPooly (PPLNS, 100 KAS Mindestpayout), 2Miners (PPLNS, 100 KAS, gute UI), HeroMiners (PROP/SOLO, sogar ab 10 KAS Auszahlung), oder F2Pool (großer Multi-Pool, 100 KAS Minimum). Für Einsteiger empfehlenswert ist 2Miners, da es eine ausführliche Anleitung und Quickstart-Skripte gibt. Wenn du keinen eigenen Kaspa-Node betreiben willst, musst du über einen Pool minen, da Kaspa ein eigenes Stratum-Protokoll hat – Pools fungieren hier als Brücke.

  • Ethereum Classic (ETC): Große Pools hier sind z.B. Ethermine (hatte ETH-Pool, jetzt ETC-Pool unter etc.ethermine.org), 2Miners (etc.2miners.com), Hiveon (0% Fee Pool), Nanopool und HeroMiners. 2Miners bewirbt sich z.B. als „most profitable ETC pool“ mit regelmäßigen Auszahlungen und guter Infrastruktur. Ethermine ist vielen von Ethereum bekannt und sehr zuverlässig, Fee ~1%. Hiveon bietet keine Pool-Fee, aber benötigt ihre eigene Wallet-App für Auszahlungen. Tipp: Anfangs ist 2Miners ETC-Pool eine gute Wahl – einfacher Web-Login über Wallet-Adresse und niedriges Payout-Limit (0.1 ETC).

  • Andere Coins: Für Ergo (ERG): Nautilus, Herominers; Ravencoin (RVN): Flypool, 2Miners; Flux: Fluxpools, Minerpool; etc. Du findest auf Seiten wie Minerstat oder WhatToMine oft eine Pool-Liste. Orientiere dich an den bekannten Namen und achte auf Region.

Mining-Pool einrichten: Hast du dich für einen Pool entschieden, kopiere die entsprechende Stratum-URL in deine Miner-Konfig (meist auf der Pool-Website angegeben, inkl. Ports für unterschiedliche Regionen oder NiceHash etc.). Beispiel Ethereum Classic 2Miners EU: etc.2miners.com:1010. Gib deine Wallet-Adresse als Username an und ggf. RigName als Worker-ID (Format meist WALLET.RIGNAME). Passwortfeld kann meist leer oder „x“ bleiben. Speichere und starte den Miner – er sollte sich nun zum Pool verbinden und Shares einsenden. Du kannst die Pool-Seite öffnen und nach deiner Wallet suchen, um den Status zu sehen.

Fazit: Mit der richtigen Pool-Wahl stellst du sicher, dass du verlässliche Auszahlungen bekommst und keine Mining-Zeit verlierst. Scheue dich nicht, auch mal den Pool zu wechseln, wenn du unzufrieden bist – z.B. bei konstant ungewöhnlich vielen „stale shares“ oder wenn die Auszahlungen Probleme machen. Die Dezentralisierung dankt es auch, wenn nicht alle im selben Pool minen.

Abschließende Tipps: Jetzt solltest du in der Lage sein, deine eigene kleine GPU-Mining-Farm aufzubauen – sei es ein einzelner GPU-Rechner oder ein 6-GPU-Rig. Denk immer daran, die laufenden Kosten (Strom, Verschleiß) gegen den Ertrag abzuwägen. Mit Tools wie WhatToMine kann man täglich prüfen, welcher Coin aktuell am meisten abwirft – Scheue dich nicht, auch mal die Coins zu wechseln (z.B. zwischen ETC, KAS, ERG, RVN), wenn sich Trends ändern. Schließlich soll dein Betrieb profitabel bleiben. Halte dich über die Entwicklungen der Coins auf dem Laufenden (Kaspa z.B. führte ASICs ein, was die GPU-Profite drückt – sowas muss man wissen, um rechtzeitig zu reagieren). Und das Wichtigste: Have fun! Mining kann ein lohnendes Hobby sein, bei dem man viel über Hardware, Krypto und effizientes Arbeiten lernt. Viel Erfolg und allzeit gute Hashrates!

Patrick Wagner

Patrick Wagner

Co-Founder / CTO