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Krypto-Mining Teil 1 – Grundlagen, Hardware und Risiken

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Einsteiger

Einführung

Kryptowährungs-Mining (auch „Krypto-Schürfen“ genannt) bezeichnet den Prozess, mit dem neue digitale Coins geschaffen und Transaktionen in einer Blockchain verifiziert werden. Dieses „Schürfen“ erfordert den Einsatz von Computer-Hardware, die komplexe mathematische Rätsel löst, um neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Miner werden für ihre Arbeit mit Kryptowährung belohnt, wodurch neue Coins in Umlauf kommen. In diesem Einsteiger-Guide erfährst du, was Mining ist, wie es technisch funktioniert, welche Ausrüstung du für den Einstieg brauchst und welche Chancen und Risiken mit dem Krypto-Mining verbunden sind. Trotz der technischen Basis ist dieser Leitfaden einsteigerfreundlich gehalten und hilft dir, die Grundlagen des Mining zu verstehen – von Bitcoin bis Altcoins.

Was ist Krypto-Mining?

Krypto-Mining ist der dezentrale Prozess, der Blockchain-Netzwerke wie Bitcoin am Laufen hält. Miner weltweit stellen Rechenleistung bereit, um Transaktionen zu überprüfen und neue Blöcke zu erzeugen, ohne dass eine zentrale Behörde nötig ist. Man kann sich das vereinfacht so vorstellen: Viele Rechner wetteifern darum, ein kryptografisches Rätsel zu lösen. Derjenige, der es zuerst schafft, darf den nächsten Block an die Blockchain anhängen und erhält dafür eine Belohnung in Form der jeweiligen Kryptowährung (z. B. aktuell 3,125 BTC pro Bitcoin-Block). Dieser Vorgang sichert die Blockchain ab, verhindert Doppel-Ausgaben (das doppelte Ausgeben derselben Coins) und bringt neue Coins in Umlauf. Mining wird analog zum Goldschürfen so genannt, weil neue Werte „geschürft“ werden – allerdings digital.

Kurz gesagt: Ohne Miner würden viele Kryptowährungen nicht funktionieren, da keine neuen Blöcke erstellt und Transaktionen nicht bestätigt würden.

Info: Selbst Einsteiger können theoretisch mit dem Mining beginnen. Jeder mit Internetzugang kann versuchen, Kryptowährungen zu minen – es ist kein spezielles „Zertifikat“ nötig, um loszulegen. Allerdings ist der Wettbewerb mittlerweile enorm, sodass einzelne Miner kaum noch **ohne professionelle Hardware** erfolgreich sind.

Wie funktioniert das Mining technisch?

Das technische Herzstück des Minings ist ein Konsens-Algorithmus namens Proof-of-Work (PoW). Dabei sammeln Mining-Rechner (sogenannte Nodes) alle neu anfallenden Transaktionen und fassen sie in einem Block zusammen. Anschließend beginnt das Rätselraten: Alle Miner müssen eine kryptographische Aufgabe lösen – vereinfacht gesagt wird nach einer Zahl gesucht, die zusammen mit den Block-Daten einen Hashwert erzeugt, der gewissen Vorgaben (z. B. einer bestimmten Anzahl führender Nullen) entspricht. Dieses Hash-Puzzle ist pures Ausprobieren: Die Miner testen millionenfach verschiedene Werte, bis ein gültiger Hash gefunden ist. Nur der erste Miner, der die richtige Lösung findet, gewinnt den Wettlauf und darf den Block anhängen. Seine Lösung wird ans gesamte Netzwerk gesendet, von allen anderen Nodes überprüft und der Block schließlich zur Blockchain hinzugefügt. Als Lohn erhält der erfolgreiche Miner die Block-Rewards (bei Bitcoin derzeit 3,125 BTC plus Transaktionsgebühren). Danach beginnt das Spiel mit dem nächsten Block von vorn im immer gleichen Zeitintervall (z. B. ~10 Minuten bei Bitcoin). Dieses Verfahren sorgt dafür, dass neue Blöcke in einem gleichmäßigen Rhythmus entstehen und manipulationssicher aneinandergekettet werden – jede Änderung an einem alten Block würde alle nachfolgenden Hash-Verknüpfungen ungültig machen, was praktisch unmöglich ist.

Schwierigkeit und Hashrate: Die Blockchain passt die Schwierigkeit des Rätsels regelmäßig an die Gesamt-Rechenleistung im Netzwerk an. Je mehr Miner teilnehmen, desto schwerer wird das Puzzle, damit die Blockzeit (z. B. 10 Minuten bei Bitcoin) konstant bleibt. Die Hashrate misst die Geschwindigkeit des Mining-Rechners (Anzahl der Versuche pro Sekunde). Moderne Mining-Hardware erreicht astronomische Hashrates, gemessen in Gigahash, Terrahash oder sogar Petahash pro Sekunde. Eine hohe Hashrate erhöht die Chance, als Erster den richtigen Hash zu finden. Allerdings geht damit meist auch hoher Energieverbrauch einher (mehr dazu weiter unten).

Was benötigt man für den Einstieg ins Mining?

Wer als Anfänger mit dem Mining beginnen möchte, sollte wissen, welche Ressourcen und Ausrüstung erforderlich sind. Einfach mit dem Laptop lostarten? – Das wird heute nicht mehr funktionieren. Mining ist extrem rechenintensiv und ein normaler PC oder Laptop wäre viel zu langsam, um je einen Block zu finden. Für den Einstieg brauchst du im Wesentlichen:

  • Spezielle Hardware: Abhängig von der Kryptowährung, die du minen willst, benötigst du entweder eine leistungsstarke Grafikkarte (GPU-Mining) oder spezialisierte Mining-Hardware. Für Bitcoin & ähnliche Coins sind sogenannte ASIC-Miner (Application-Specific Integrated Circuit) zwingend – z. B. ein Bitmain Antminer S19 Pro [Affiliate-Link] ist eine typische Bitcoin-Maschine. Für andere Coins (Altcoins) kann oft mit GPUs geschürft werden, z. B. mit einer Grafikkarte wie der NVIDIA GeForce RTX 3080 [Affiliate-Link]. Wichtig: Diese Mining-Rigs kosten teils mehrere tausend Euro in der Anschaffung, vor allem ASIC-Geräte. Anfänger können ggf. mit vorhandener Hardware (z. B. einer guten Gaming-GPU) erste Erfahrungen sammeln, sollten aber keine großen Profite erwarten.

  • Strom und Kühlung: Mining-Hardware verbraucht sehr viel Strom – das treibt die laufenden Kosten in die Höhe. Ein einzelner ASIC kann 3.000 Watt und mehr ziehen, eine GPU rund 200–300 Watt (ein Rig mit 6 GPUs leicht >1.200 W). Du brauchst also eine stabile Stromversorgung, am besten mit günstigem Tarif, sonst fressen die Stromkosten mögliche Gewinne schnell auf. Zusätzlich entsteht viel Hitze: Eine gute Lüftung oder aktive Kühlung des Mining-Raums ist essenziell, um Überhitzung der Geräte zu verhindern.

  • Schnelle Internetverbindung: Weil Miner kontinuierlich mit dem Netzwerk kommunizieren, ist eine stabile, schnelle Internetverbindung wichtig. Das Datenvolumen hält sich zwar in Grenzen, aber Aussetzer oder hohe Latenzen können dazu führen, dass dein gefundener Block „verpufft“, weil ein anderer Miner schneller bestätigt wurde.

  • Mining-Software: Die Hardware alleine genügt nicht – du brauchst auch geeignete Mining-Software, die deine Geräte steuert und sie mit dem Blockchain-Netzwerk verbindet. Für viele Coins gibt es Open-Source-Programme (z. B. CGMiner oder XMRig), teils auch kommerzielle Software mit mehr Komfort (wie Awesome Miner). Die Software erlaubt es, Mining-Pools beizutreten, die Hashrate zu überwachen und Auszahlungen zu verwalten. Informiere dich je nach Coin, welche Software empfohlen wird, und beziehe sie immer aus offiziellen Quellen, um Malware zu vermeiden.

  • Krypto-Wallet: Erstelle dir eine Kryptowährungs-Wallet, um deine geschürften Coins zu empfangen. Das kann eine Software-Wallet auf dem PC, eine Mobile Wallet oder für höhere Sicherheit eine Hardware-Wallet sein. Wichtig: Sichere die Seed-Phrase/Private Keys deiner Wallet – falls verloren, sind auch deine geminten Coins weg!

  • Mining-Pool (optional): Gerade als Einsteiger hast du alleine kaum eine Chance, etwa bei Bitcoin jemals einen Block zu finden, da du mit riesigen Mining-Farmen konkurrierst. Die Lösung ist ein Mining-Pool: Hier schließt du dich mit vielen Minern zusammen. Alle Teilnehmer teilen ihre Rechenleistung, um gemeinsam Blöcke zu finden, und die Belohnung wird anteilig aufgeteilt. Für konstante Erträge ist Pool-Mining sehr zu empfehlen. Suche einen etablierten Pool für deinen Coin (achte auf Größe, Gebühren, Auszahlungsmodus). Solo-Mining lohnt sich nur noch bei kleineren Coins oder als Hobby-Experiment.

Tipp: Falls du nicht in Hardware investieren willst, informiere dich über Cloud-Mining. Dabei mietest du Rechenleistung von großen Mining-Anbietern. Allerdings ist Vorsicht geboten: In der Vergangenheit gab es dabei auch Betrugsfälle, und oft sind die Verträge für Privatpersonen wenig lukrativ:contentReference[oaicite:20]{index=20}:contentReference[oaicite:21]{index=21}. Rechne genau nach und lies Bewertungen, bevor du Geld in Cloud-Mining investierst!

Risiken und Chancen beim Mining

Die Aussicht, mit Krypto-Mining Geld zu verdienen, klingt verlockend – tatsächlich werden immer wieder beeindruckende Gewinne publik, vor allem in Zeiten steigender Kurse. Doch die Realität ist, dass Mining heute mit erheblichen Risiken, Kosten und Aufwand verbunden ist. Hier ein Überblick über die wichtigsten Chancen und Risiken:

Chancen/Vorteile:

  • Potenzielle Profite: Bei niedrigen Stromkosten und starken Geräten kann Mining profitabel sein. In Boom-Phasen, wenn die Preise der Coins steigen, können Miner von schwindelerregend hohen Erlösen träumen. Erfolgreiche Miner erhalten regelmäßig Kryptowährung als Einkommen, ohne diese direkt kaufen zu müssen.

  • Unabhängigkeit: Mining ermöglicht es, Teil eines dezentralen Netzwerks zu werden und finanzielle Souveränität zu erlangen. Du bist nicht auf Banken angewiesen, um an Coins zu kommen. Zudem unterstützt du mit dem Mining aktiv die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Blockchain.

  • Lernkurve: Gerade technisch Interessierte können durch das Einrichten und Optimieren eines Mining-Rigs viel über Blockchain-Technologie, Hardware und Energiemanagement lernen. Dieses Know-how kann wertvoll sein, wenn man tiefer in die Kryptowelt einsteigen möchte.

Risiken/Nachteile:

  • Hohe laufende Kosten: Der größte Posten sind die Stromkosten. Mining ist extrem energieintensiv – der Strombedarf des Bitcoin-Netzwerks übersteigt mittlerweile den Verbrauch ganzer Staaten (vergleichbar mit Finnland oder den Niederlanden). Für einzelne Miner bedeutet das monatliche Stromrechnungen, die einen Großteil der Mining-Einnahmen auffressen können. In Deutschland mit vergleichsweise hohen Strompreisen ist es besonders schwierig, profitabel zu minen.

  • Hohe Einstiegskosten: Die Anschaffung leistungsfähiger Mining-Hardware erfordert eine hohe Anfangsinvestition. Eine einzige ASIC-Maschine kann mehrere Tausend Euro kosten; für ein konkurrenzfähiges GPU-Rig müssen oft ebenfalls vier- bis fünfstellige Beträge eingeplant werden. Dieses Geld ist gebunden, und es gibt keine Garantie, dass du es durch Mining wieder einnimmst. Zudem veraltet Hardware schnell – neuere Miner mit höherer Effizienz können ältere Geräte unrentabel machen.

  • Technische Komplexität: Mining ist nichts für Computer-Anfänger. Der Aufbau eines Rigs, das Lösen von Software-Problemen oder das Tuning für optimale Leistung erfordert fundierte PC- und Blockchain-Kenntnisse. Anfänger müssen Zeit für Recherche und Lernen einplanen. Fehler können teuer sein (z. B. falsche Einstellungen, die Hardware beschädigen, oder Sicherheitslücken, die Malware erlauben).

  • Lärm und Wärme: Ein praktisches Problem beim Heim-Mining ist der Lärm der Lüfter und das Hitzeproblem. ASICs in Betrieb klingen oft wie Staubsauger und 6+ Grafikkarten lassen einen Raum spürbar aufheizen. Ohne geeigneten Platz (z. B. Keller oder Garage) kann Mining zuhause sehr ungemütlich werden – für dich und ggf. deine Mitbewohner.

  • Regulatorische Unsicherheit: Miner bewegen sich in einem rechtlich nur teilweise geklärten Umfeld. Zwar ist Krypto-Mining in vielen Ländern (einschließlich Deutschland) derzeit legal, doch staatliche Eingriffe sind möglich. So hat China 2021 Mining aus Umwelt- und Stabilitätsgründen komplett verboten. Auch in Europa gibt es Diskussionen, das energiehungrige Proof-of-Work-Mining stärker zu regulieren oder zu besteuern (mehr dazu im dritten Teil dieser Blogreihe). Als Miner sollte man diese Entwicklungen im Auge behalten, da sie direkte Auswirkungen auf die Rentabilität haben können

Fazit für Einsteiger:

Mining kann ein spannender Weg sein, in die Welt der Kryptowährungen einzutauchen und technisch dazuzulernen. Allerdings ist es kein „schnell reich werden“-Schema. Die Margen sind klein und hängen von vielen Faktoren ab (Strompreis, Coin-Preis, Mining-Schwierigkeit). Rechne am besten vorab mit Online-Tools die voraussichtliche Rentabilität aus. Oft stellt sich heraus, dass der Direktkauf von Kryptowährung (oder inzwischen Staking bei PoS-Coins) die einfachere und lukrativere Alternative ist, als als Privatanwender ins Mining einzusteigen. Wenn du dich trotzdem ins Abenteuer Mining stürzen willst, fang klein an, min immer mit Bedacht – und viel Erfolg!

Patrick Wagner

Patrick Wagner

Co-Founder / CTO