Schritt-für-Schritt-Anleitung: RaspiBlitz FullNode auf Raspberry Pi 5 einrichten

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Dieses Tutorial erklärt ausführlich, wie Sie eine Bitcoin- und Lightning-Fullnode mit RaspiBlitz auf einem Raspberry Pi 5 (mit 8GB oder 16GB RAM) einrichten. Dabei verwenden wir eine M.2-SSD (z.B. 1TB NVMe, nur für Blockchain-Daten) und eine MicroSD-Karte (für Betriebssystem und RaspiBlitz-Software). Zudem behandeln wir die ersten Schritte der Inbetriebnahme, die Einrichtung des RaspiBlitz-Systems (Bitcoin- und Lightning-Node sowie BTC-RPC-Explorer), die Verwendung der SSD für Blockchain-Daten, die Synchronisation der Bitcoin-Blockchain, das Öffnen und Verwalten von Lightning-Kanälen sowie wichtige Aspekte zu Sicherheit und Wartung.
Hinweis: Dieses Tutorial richtet sich an Anfänger. Es ist in klare Abschnitte gegliedert und enthält zahlreiche Tipps. Folgen Sie den Schritten in der angegebenen Reihenfolge, um Ihre Full Node erfolgreich aufzubauen. Beachten Sie, dass alle Kommandos im Terminal (SSH) auszuführen sind, sofern nicht anders angegeben.
1. Vorbereitung und Hardware-Voraussetzungen
Benötigte Hardware
- Raspberry Pi 5 (8 GB oder 16 GB RAM): Die RaspiBlitz-Software läuft auf Raspberry Pi 4 und Raspberry Pi 5. Wenn Sie neu anschaffen, empfiehlt das RaspiBlitz-Projekt ausdrücklich einen **Pi 5 mit 8GB** RAM (16 GB sind möglich, aber 8 GB reichen aus). Der Pi 5 bietet deutlich mehr Leistung als der Pi 4 und ermöglicht z. B. die Nutzung von NVMe-SSDs über PCIe für schnellere Blockchain-Zugriffe.
- M.2-SSD (NVMe) – z. B. 1 TB: Diese SSD wird ausschließlich für die Blockchain-Daten und Node-Daten verwendet, nicht für das Betriebssystem. 1 TB Kapazität ist empfehlenswert, da die Bitcoin-Blockchain ständig wächst (Stand 2025 sind bereits über 600 GB belegt, Tendenz steigend). Beachten Sie: Der Raspberry Pi 5 hat einen PCIe-Anschluss, der die Verwendung einer NVMe-SSD ermöglicht. Allerdings empfiehlt das RaspiBlitz-Team derzeit (Stand Version 1.11) noch, zur Sicherheit eine externe SSD über USB 3.0 zu verwenden, da die endgültige Hardware-Empfehlung für NVMe noch aussteht. Tipp: Wenn Sie NVMe nutzen möchten, benötigen Sie zusätzlich einen Adapter/HAT (z. B. die Pimoroni NVMe M.2 Base oder ein spezielles Gehäuse wie das Argon Neo für Raspberry Pi 5) und sollten vorsichtig bei der Montage sein. Andernfalls können Sie eine herkömmliche 2,5"-SSD mit einem USB-3-Gehäuse verwenden (z. B. das im RaspiBlitz-Handbuch empfohlene UGREEN USB 3.0-Gehäuse).
- MicroSD-Karte (mindestens 32 GB, vorzugsweise 64 GB): Hierauf wird das Betriebssystem und die RaspiBlitz-Software installiert. Nutzen Sie eine hochwertige, schnelle und langlebige Karte (z. B. eine Class 10 UHS oder speziell eine High Endurance-Karte). Die offizielle Empfehlung ist z. B. eine Samsung PRO Endurance 32 GB microSD. Denken Sie daran, dass der Dauerbetrieb einer Node die SD-Karte stark beansprucht – qualitativ hochwertige Karten erhöhen die Zuverlässigkeit.
- Netzteil: Ein leistungsfähiges USB-C-Netzteil ist unerlässlich. Verwenden Sie das offizielle Raspberry Pi 5 Netzteil (27 W) oder ein gleichwertiges mit 5V und mindestens 5A Ausgangsstrom. Schwache oder unstabile Stromversorgung führt zu Abstürzen und Datenkorruption.
- Kühlung: Der Raspberry Pi 5 entwickelt Abwärme und sollte gekühlt werden, um unter Dauerlast (z. B. bei Blockchain-Sync) nicht zu überhitzen. Empfohlen ist ein aktiver Kühlkörper/Lüfter. Es gibt spezielle Active Cooler-Aufsteckmodule für den Pi 5. Viele Gehäuse für Pi 5 bringen bereits Lüfter und Kühlkörper mit – nutzen Sie diese, um einen stabilen Betrieb sicherzustellen.
- Gehäuse: Ein passendes Gehäuse schützt die Hardware und erleichtert die Montage von SSD und Kühlung. Für NVMe-Nutzung gibt es z. B. das Argon Neo M.2 Case für Raspberry Pi 5, das eine Halterung für die SSD samt Kühlung und PCIe-Anschlusskabel enthält. Alternativ können Sie den Pi mit einem Standardgehäuse betreiben und eine externe SSD per USB anschließen. Achten Sie darauf, dass das Gehäuse genug Platz für eventuelle Zusatzmodule (Kühlung, PCIe-Adapter) bietet und Öffnungen für Luftzirkulation hat.
- Optional – Display: Ein LCD-Touchscreen (3,5") für den GPIO-Anschluss ist nicht zwingend erforderlich, aber nützlich. Mit einem kleinen LCD an der Pi-GPIO-Leiste zeigt RaspiBlitz IP-Adresse, Status und Menüs direkt am Gerät an. Für den Anfang kann man aber auch ohne Display arbeiten (Zugriff dann ausschließlich per SSH/Web). Das RaspiBlitz-Projekt empfiehlt ein 3,5" GPIO-Display mit XPT2046 Touch-Controller (Kein HDMI-Display!). Wenn Sie kein Display nutzen, ist das kein Problem – wir zeigen im Folgenden, wie Sie die Node per Netzwerk finden und steuern.
- Netzwerkkabel: Verbinden Sie den Pi nach Möglichkeit per Ethernet-LAN-Kabel mit Ihrem Router. Eine kabelgebundene Verbindung ist für die initiale Einrichtung und Synchronisation deutlich zuverlässiger und schneller als WLAN. (WLAN ist zwar grundsätzlich möglich, aber standardmäßig deaktiviert und erfordert manuelle Konfiguration – für Einsteiger nicht empfohlen.)
- Werkzeug: Sie benötigen evtl. einen kleinen Schraubendreher (für das Gehäuse) und antistatische Unterlage bei der Montage. Lesen Sie die Anleitungen des Gehäuse-/Adapter-Herstellers, insbesondere wenn Sie ein NVMe-HAT mit Flachbandkabel montieren – arbeiten Sie sorgfältig, um das Pi 5 Board und das Kabel nicht zu beschädigen.
- Laptop/PC für Vorbereitung: Sie brauchen einen Rechner, um die MicroSD-Karte zu flashen und um anfänglich per SSH auf den Pi zuzugreifen. Dieser Rechner sollte im selben lokalen Netzwerk hängen wie der Pi (um die SSH-Verbindung herzustellen).
Beispiel: Zusammengebautes RaspiBlitz-Node auf Raspberry Pi 5 mit SSD (im externen USB-Gehäuse), aktivem Lüfter und optionalem LCD-Touchscreen.
2. Flashen der SD-Karte mit dem RaspiBlitz OS
Nachdem die Hardware bereitliegt, kümmern wir uns um die Software. RaspiBlitz stellt ein fertiges Betriebssystem-Image zur Verfügung, das alle nötigen Komponenten enthält. Dieses Image müssen Sie herunterladen und auf die MicroSD-Karte schreiben (flashen).

Patrick Wagner
Co-Founder / CTO